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Schlafexperten-Tipps: Schlafwissen für erholsame Nächte

Datum:  17.04.2014 08:22:09

Schnarchen – Lästiges Übel oder Gesundheitsgefahr?

postimage
Wenn der Partner schnarcht, kann es mit einem erholsamen gemeinsamen Schlaf schnell vorbei sein, denn mit bis zu 100 Dezibel erreichen die knatternden Schnarchgeräusche die Ausmaße einer stark befahrenen Autobahn. Die Geräusche entstehen in den oberen Atemwegen des Schlafenden, und zwar immer dann, wenn während des Atmungsvorgangs die vorbeiströmende Luft auf einen Widerstand trifft. Doch das Schnarchen muss kein Dauerzustand sein, da es genügend Möglichkeiten gibt, die Situation zu verbessern. Gleichwohl sollte abgeklärt werden, ob es sich nicht um eine Schlafapnoe handelt, die im Vergleich zum normalen gewohnheitsmäßigen Schnarchen unbedingt eine medizinische Versorgung benötigt, da es hier zu dramatischen Atemaussetzern kommt.

Das gewohnheitsmäßige oder auch primäre Schnarchen ist hingegen meist nur unangenehm, aber nicht besorgniserregend. Denn anders als bei der Schlafapnoe, werden die Herz- und Kreislauffunktionen sowie der Sauerstoffgehalt im Blut nicht beeinträchtigt. Doch was sind die Voraussetzungen, unter denen es zu dem Problem kommt, von dem laut Studien mindestens 30% der deutschen Bevölkerung betroffen sind?

 

Gründe für das Schnarchen


Das Schnarchen geht nicht auf eine einzelne Ursache zurück, vielmehr gibt es einige Faktoren die mitunter im gegenseitigen Zusammenspiel dazu führen. Häufig führen die flatternden Bewegungen des Gaumens und des Zäpfchens zum Schnarchgeräusch. Dieses Flattern wird vor allem im entspannten Zustand hervorgerufen. Da sich der Körper und damit auch die Muskulatur im Schlaf entspannen, beginnt das erschlaffte Gaumensegel durch die Zirkulation der Luft im Nasen-Rachenraum zu flattern. Dabei ist die Intensität des Schnarchens gerade in der REM-Phase am stärksten, da hier die Muskelentspannung am größten ist. Sollten dann noch Alkohol getrunken oder Schlaf-, und Beruhigungsmittel eingenommen werden, kann das die muskelerschlaffende Wirkung verstärken und damit auch das Schnarchen. Zusätzlich kann auch eine Erschlaffung des Gewebes im Nasen-Rachenraum das Schnarchen begünstigen. In diesem Zusammenhang muss auch Übergewicht als Risikofaktor genannt werden, denn durch Fetteinlagerungen im Gewebe der oberen Luftwege können die Atemwege eingeengt werden.

Auch die Körperlage während des Schlafens kann Ursache für das Schnarchen sein. So führt die Rückenlage zum Absinken des Zungengrunds und begünstigt damit den nächtlichen Krachmacher. Ein Ausweichen auf die Seiten- oder Bauchlage schafft hier mitunter Abhilfe. Anders sieht es aus, wenn anatomische Besonderheiten der Nase die Nasenatmung behindern und damit zum Schnarchen führen. Nasenpolypen, eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung oder auch die Verkrümmung der Nasenscheidewand verschwinden nicht durch eine einfache Veränderung der Schlafposition. Das gleiche gilt für Auffälligkeiten im Rachebereich, wie vergrößerte Mandeln oder aber ein schlaffes Gaumensegel. Hier sollte gegebenenfalls eine medizinische Behandlung in Anspruch genommen werden.

 

Schnarchen oder Schlafapnoe


Im Gegensatz zur Schlafapnoe äußert sich das gewohnheitsmäßige Schnarchen in eher harmlosen Symptomen. Neben den rasselnden Geräuschen während des Schlafs, sind dies vor allem morgendliche Mundtrockenheit und Hustenreiz. Bei wem sich allerdings noch  Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwächen oder Kopfschmerzen am Morgen zeigen, der sollte mit seinem Arzt abklären, ob er nicht an einer Schlafapnoe leidet. Aber auch gewohnheitsmäßige Schnarcher sollten eine Behandlung oder Therapie ins Auge fassen, wenn ihr Schnarchen zu einer Belastung für den Partner führt.

 

Behandlungsmöglichkeiten


Dem gewohnheitsmäßigen Schnarchen kann sowohl mit konservativen als auch mit operativen Behandlungsmöglichkeiten begegnet werden. Zu den konservativen Lösungen zählen vor allem die Reduktion von Risikofaktoren. Hierzu gehören Übergewicht, Alkoholkonsum, der Konsum von Schlaf- und Beruhigungsmitteln sowie das Rauchen. Aber auch Antihistaminika sollten vermieden oder reduziert werden, da auch sie die Muskeln im erhöhten Maße entspannen und dadurch die Schnarchgeräusche verstärken. Des Weiteren hat auch das Rauchen einen ungünstigen Einfluss und sollte vermieden werden.

Wer hingegen zum Schnarchen neigt, wenn er auf dem Rücken liegt, kann mit einem Tennisball große Effekte erzielen. Eingenäht in das Rückenteil des Schlafanzugs, verhindert er nun die Rückenlage, indem er ihr den Komfort entzieht. So lässt sich eine scheinbar unkontrollierbare Angewohnheit mit einem kleinen Trick überlisten. Helfen alle genannten Methoden nicht, bietet sich möglicherweise eine Aufbissschiene (Protrusionsschiene)  an. Mit deren Hilfe wird der Unterkiefer während des Schlafens nach vorne verlagert, so dass die Atemwege vergrößert werden und das Schnarchen nachlässt. Doch nicht alle Ursachen des gewohnheitsmäßigen Schnarchens lassen sich so einfach beheben. Führen beispielsweise anatomische Besonderheiten zum Schnarchen, sind operative Behandlungsmöglichkeiten effektiv und meist auch notwendig. So können Nasenpolypen und Gaumenmandeln entfernt werden. Aber auch Korrekturen der Nasenscheidewand oder des Gaumensegels können erforderlich werden, wenn hierin die Ursache gesehen wird.

 

Aufmerksam beobachten


Wer schnarcht und merkt, dass der Partner darunter leidet, sollte den Ursachen auf den Grund gehen. Wie gesehen, sind es meist nur einfache Veränderungen der Gewohnheiten, die zu einer Reduktion des Schnarchens führen. Hilft es nicht, sollten mit einem Arzt abgeklärt werden, was als Ursache infrage kommt. Besondere Aufmerksamkeit sollte dem Schnarchen entgegengebracht werden, wenn sich auch Symptome einer Schlafapnoe zeigen. Diese hat zur Folge, dass aufgrund der nächtlichen Atemaussetzer keine Tiefschlafphase erreicht werden kann und der Körper sich nicht über Nacht erholen kann. Wenn dieses Leiden unbehandelt bleibt, erhöht sich vor allem das Herzinfarkt- und das Schlaganfallrisiko. Daher ist es wichtig, das Schnarchen nicht nur als lästig anzusehen, sondern vor allem die Symptome zu beobachten und den Gründen nachzugehen.

Weitere hilfreiche Tipps rund um das Thema erholsamer Schlaf findet ihr auf unserer Website und auf Facebook.
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